Flügelschlag durch Duft und Vielfalt

Ich bin eine von vielen und doch bin ich einzigartig – wie jeder Flügelschlag, jeder Duft und jede Blüte.

Heute ist ein Tag wie gemalt. Die Sonne kitzelt mein Rückenschild, während ich hoch oben über Wiesen und Wälder gleite. Ich schwebe über Berg und Tal, getragen vom warmen Wind des Junis. Unter mir breiten sich Farben aus wie auf einer Leinwand: Rotklee, Glockenblumen, Wiesenbocksbart, Löwenzahn und Schafgarbe. Ich sehe Felder in strenger Ordnung, doch mein Herz schlägt für die Wildnis und die ungezähmte, blühende Vielfalt der Natur.

Ich liebe die Buntwiesen – jene lebendigen Teppiche, die duften nach Leben, nach Freiheit und bester Nahrung. Hier finde ich, was ich brauche: Pollen in Hülle und Fülle, Nektar aus hundert kleinen Bechern. Ich schwirre von Blüte zu Blüte – zwei, drei, vier – mal hier am Waldrand, dann wieder am Hang dieser sonnigen Alm. Jede Pflanze gibt mir ein kleines Erlebnis und ich gebe ihnen etwas zurück: Bestäubung. Fruchtbarkeit. Weiterleben.

Doch ich bin nicht nur Sammlerin. Ich bin Teil einer größeren Aufgabe. Mit meinem kleinen Körper, schwer vom gesammelten Nektar, trete ich den Rückflug an. Der Weg ist weit, aber mein Ziel ist klar: unser Bienenstock. Dort, in unseren gebauten sechseckigen Waben, beginnt die Entstehung von echtem Bienenhonig.

Der Weg des Honigs

Wie unsere Bienen im Zillertal echten Naturhonig schaffen

Die Honigproduktion im Bienenstock ist ein intensiver, mehrwöchiger Prozess mit dem Zusammenspiel aus Sammeln, Verarbeiten, Lagern und Verschließen.

Doch wie entsteht den eigentlich unser Bienenhonig?

  • Nektarsammeln: Sammelbienen fliegen gezielt zu Blüten und saugen den Nektar mit ihrem Rüssel auf.
  • Verarbeitung im Honigmagen: Der Nektar wird im Honigmagen mit Enzymen und Säuren angereichert und vorverdaut.
  • Lagerung in den Waben: Zurück im Bienenstock wird der Nektar in die Wabenzellen abgelegt – dort beginnt der Reifungsprozess.
  • eifung & Trocknung: Wasser verdunstet allmählich – der Zuckergehalt steigt, die Konsistenz wird sirupartig.
  • Verdeckeln: Sobald der Honig trocken genug ist, verschließen die Bienen die Waben mit einer dünnen Wachsschicht. So bleibt der Honig lange haltbar.

Je nach Wetterlage, Blütentracht dauert es mehrere Wochen bis Monate, bis der Nektar vollständig zu Honig gereift ist. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, begleitet von Geduld und Präzision. Ein gesundes Volk kann pro Jahr je nach Bedingungen bis zu 50 Kilogramm Honig produzieren. Eine einzelne Biene schenkt uns in ihrem sechswöchigen Leben zirka zwei Teelöffel Honig. Dieser Wert lässt den Löffel Honig auf dem Frühstücksbrot wie pures Gold erscheinen, oder?

Naturbelassener Honig als ein wahres Superfood

Naturbelassener Honig ist mit über 180 Inhaltsstoffen, darunter Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren und Antioxidantien ein wahres Superfood. Außerdem wirkt Honig entzündungshemmend, antibakteriell und beruhigend – sowohl innerlich als auch äußerlich. Kein Wunder, dass er seit Jahrtausenden in der Volksheilkunde geschätzt wird. Echter Bienenhonig erzählt uns eine Geschichte von Vielfalt, Biodiversität, funktionierenden Ökosystemen und von der unermüdlichen Arbeit der Biene – die, obwohl sie so klein erscheint, zu den größten Heldinnen unserer Natur zählt. Jeder Löffel echter Honig ist ein Stück lebendige Natur. Wenn du regionalen, naturbelassenen Honig vom Imker kaufst, unterstützt du nicht nur die Bienen, sondern auch die Artenvielfalt, den Klimaschutz und unsere Lebensgrundlage. Ohne Bienen – kein Honig, aber auch keine Äpfel, keine Erdbeeren, keine Kürbisse. Ohne Bienen fehlt der Blüte das Leben. Wenn ich als Biene im Juni durch die Lüfte tanze, tanze ich nicht nur für mich. Ich tanze für dich. Für uns alle. Für eine Welt, in der es summt, blüht, duftet – und schmeckt. Mahlzeit!