Urlaubsmonat Juni
Die meisten Menschen lieben ja den Mai. Aus guten und nachvollziehbaren Gründen wird er auch liebevoll Wonnemonat genannt. Fragt man mich, so muss ich zugeben, ich bin ein überzeugter Fan vom Juni. Meist ist es noch nicht so heiß wie im Hochsommer.
Berghütten-Tipps
Und dann gibt es hier noch rund 1.000 km Wanderwege und über 150 Hütten, Almen und Bergasthöfe. Man hat fast die Qual der Wahl. Ein paar Berghütten-Tipps von unseren Einheimischen können da vielleicht hilfreich sein: Geolsalm in Fügen, Schnellenbergalm in Fügen, Alpengasthof Loas in Hochfügen / Kaltenbach, Rastkogelhütte, Astenau Alpe und die Berliner Hütte.
Berge & Täler, Küche & Keller – der Juni ist ein Monat der vielfältigen Genüsse
Perfektes Wetter also für Wandern und Radfahren. Und das Zillertal ist bekannt für seine natürliche Vielfalt: Über 800 km Mountainbike-Strecken zwischen 500 und 2.300 Höhenmetern sowie unendlich scheinende Möglichkeiten für gemütliche Radtouren. Man radelt auf meist flachen Wegen durchs Tal und genießt die umgebende Bergkulisse mit ihren bis zu 3.500 m hohen Gipfeln. Allein der Radweg von Strass bis Mayrhofen ist 31 km lang und wunderbar ausgebaut.
Die Zeit der Almrosenblüte
Doch der Juni hat noch zwei außergewöhnliche Spektakel zu bieten. Eines davon ist natürlichen Ursprungs. Die Zeit der Almrosenblüte, die ganze Bergseiten in ein rosarotes leuchtendes Blütenmeer verwandelt. Almrausch sagt man auch. Und betrachtet man die Dimensionen dieser Blütenmeere, wird dieser Name wohl vom Rausch der Sinne kommen, trunken vor Begeisterung könnte man werden bei diesem Anblick. Zur Blütezeit durch ein Almrauschfeld zu wandern, ist ein unvergessliches Erlebnis. Imposant ist dieses Schauspiel und auch ein wenig mystisch. Verständlich, dass die Alpenrose seit jeher die Menschen inspiriert hat. Sie wird besungen, findet sich in Gedichten und um sie rankt sich so mancher Mythos. So soll die rote Alpenrose Blitze und Donner anziehen, was ihr auch den Beinamen „Donnerblume“ eingebracht hat. Sollten Sie aber eine weiße Alpenrose finden, rate ich Ihnen zu graben. Denn folgt man einem alten Aberglauben, zeigen die seltenen weißen Alpenrosen gar eine Goldader an. Und man kann ja nie wissen ...
Sommersonnenwende am 21. Juni
Das zweite Spektakel, welches den Juni einzigartig macht, ist eine tiefverwurzelte Tradition in den Tälern Tirols. Die kürzeste Nacht trifft auf den längsten Tag. Sommersonnenwende. Zu dieser Zeit begrüßt man hier den Sommer auf ganz besondere Weise. Bereits am Abend davor werden die Berggipfel bestiegen und alles für das große Fest vorbereitet. In der darauffolgenden Nacht brennen sie dann, die Sonnwendfeuer. Das Bild, das sich einem bietet, ist überwältigend! Als stünden die Berge in Flammen leuchten die unzähligen Bergfeuer durch die Nacht. Das muss man einfach gesehen haben …
Die Zeit des blühenden Holunder
Und dann gibt es noch eine Besonderheit im Juni. Man erkennt sie sofort am unverwechselbaren Geruch. Krautig-würzig, honigartig-süß. Wenn die schneeweißen Blütendolden ihren feinen Duft verströmen, ist die Zeit des blühenden Holunder. Ein Baum, um den sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken. Germanen galt er als heiliger Baum. Für die Kelten war er der Baum der Königin. Außerdem war man der Überzeugung, dass unter dem Holunder die guten Hausgeister wohnen. Wahrheit oder Legende? Wer kann das schon sagen? Was ich aber mit Bestimmtheit sagen kann: Ich liebe Holunderblüten. Ich liebe ihren Geruch, ich liebe sie in Bierteig gebacken, als Gelee oder als Sirup. Und bevor die Holunderblüten im Crystal-Garten jetzt von unserer Mina gepflückt und mit viel Liebe zum köstlichen Sirup verarbeitet werden, geh ich noch kurz rüber schnuppern. Weil es einfach so gut riecht.